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Erfahrungsbericht einer Laudenbacher Familie

Familie Landerer aus Laudenbach berichtet über Ihre Erfahrungen mit der achtjährigen Maja.

 

Familie Landerer hatte sich bereits während der Schwangerschaft mit dem Thema Down-Syndrom auseinandergesetzt und trat bald nach Majas Geburt in den Verein Wir DABEI! e.V. ein. Hilfreich war zunächst der Kontakt zu Familien, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. „Wir bauten Unsicherheiten ab und lernten so die Bandbreite der Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit Trisomie 21 kennen. Natürlich ist es etwas Besonderes, ein besonderes Kind zu haben. Aber genau betrachtet ist die biologische Vielfalt auf dem Planeten das Einzigartige!“, erzählen die Eltern.

 

Bald nach Majas Geburt zog die Familie von Weinheim nach Laudenbach, auch in der Hoffnung, dass Maja in einem übersichtlichen Dorf besser integriert wird als in einer anonyme(re)n Stadt. „Wir sind in Laudenbach mit offenen Armen empfangen worden. Maja ist Teil der Gesellschaft, ging gerne in den kommunalen Kindergarten und war Dank der „Begleitenden Hilfen“ vollständig integriert und akzeptiert. Sie wurde auch mal zum Spielen oder Kindergeburtstag eingeladen“, freut sich Frau Landerer rückblickend.

 

Obwohl Maja im Kindergartenalltag sehr gut eingebunden war, zeigten sich Grenzen: Bei Reizüberflutungen und in größeren Gruppen zog sich Maja zurück und benötigte Auszeiten. Zwar machte Maja viele Fortschritte. Dennoch waren die Entwicklungsschritte kleiner und erheblich langsamer als die Eltern sich das anfangs vorstellen konnten. „Das klingt schlimm, ist es aber nicht. Maja darf so sein, wie sie ist und das ist auch gut so!“, berichtet der Vater. „Es dauert eben länger, bis sie etwas Neues lernt oder ein neues Wort spricht, dafür feiern wir und unser Umfeld jede noch so kleine neue Fähigkeit“, ergänzt die Mutter.

Ursprünglich sei der Besuch der Regelgrundschule ihr Ziel gewesen, berichten die Eltern. Sie überlegten lange, welche Schulform für ihre Tochter die Richtige ist und schauten sich etliche Schulen an. Die kommunale Grundschule in Laudenbach hätte Maja sehr gerne aufgenommen. „Wir hatten stets das Gefühl, dass Türen offen sind und Barrieren aus dem Weg geräumt werden; solche Signale sind immens wichtig. Aber als Eltern haben wir auch gelernt, auf unsere Tochter zu hören und eine Entscheidung in ihrem Interesse zu fällen. Wir haben uns letztendlich für die Maria-Montessori-Schule in Weinheim entschieden. In diesem sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (kurz: SBBZ) lernt Maja in einer kleinen Gruppe in einem geschützten Raum, was angesichts ihres geringen Gefahrenbewusstseins und der notwendigen Betreuung in allen Lebenslagen ausschlaggebend war“, erzählt die Mutter.

 

Eine Botschaft für den WDST hat Familie Landerer: „Sicherlich ist unser Leben nicht immer einfach; auch hat das Leben unter Pandemie-Bedingungen Menschen mit Behinderungen und ihre Familien besonders schwer getroffen. Aber ein Leben ohne Down-Syndrom können und wollen wir uns trotzdem nicht vorstellen. Es ist schön und bereichernd! Maja hat uns gezeigt, dass es nicht nur einen geraden Lebensplan gibt. Auch abseits der Wege gibt es Schönes zu erleben und manchmal sind es die unscheinbaren Dinge, die das Leben erst lebenswert machen. Vor allem lehrt uns Maja täglich, was im Leben wirklich wichtig ist. Maja ist glücklich, sie ist fast immer gut gelaunt, singt ein Lied über den Regen, wenn die Sonne scheint oder spielt lieber mit einem vertrockneten Blatt als mit Barbie, Playmobil und Co.“, berichten die Eltern.

 

Bild zur Meldung: Auf dem Bild sieht man Maja, die lachend auf einer Schaukel sitzt.

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